Es ist etwas ganz Besonderes: die Kneipensitzungen der Füsiliergarde!

Nachdem die erste Kneipensitzung Ende Januar im Weinhaus Bluhm schon exzellente Stimmung im „Saal“ hervorgerufen hat, setzte die 2. Kneipensitzung der Füsiliergarde, dieses Mal im Bürgerhof in Gonsenheim, der diesjährigen Kneipenfastnacht nochmal die Krone auf.

Das Einzigartige an dieser Kneipensitzung ist, sie ist nicht vorbei, wenn sie vorbei ist. Nein, diese Sitzung ist nachträglich auf YouTube als Stream kostenlos abrufbar (Link). Verbunden mit dem Stream, wird die Garde in rund 20 Mainzer Altenheimen für fastnachtliche Stimmung sorgen. Eine Abordnung an Füsilieren besucht die Bewohner und versorgt sie mit prall gefüllten Fastnachtspaketen mit Weck, Worscht und Woi.

Durch das vielseitige, bunte und hochkarätige Programm führten keine geringeren, als Oliver Böhm vom SWR und unser Präsident Dr. Oliver Kohl.

Bekannte Gäste wie zum Beispiel Thomas Marquardt aus dem Ahrtal, der den Leberwert als „besoffener Autofahrer ohne Führerschein“ auch nicht einen Promille sinken ließ, sowie der Jugendseelsorger der Diözese Daniel Kretsch als „ein Pfarrer“, der sich mit geschliffenen Worten für den Frieden aussprach, ließen das Publikum schon zu Beginn richtig in Fahrt kommen.

Ein buntes Potpourri an Kokolores-Vorträgen, von unserem Freund Rudi Hube als „Herr Becker aus Gunsenum“, Jens Baumgärtner, der uns als Apotheker berichtete, Julia Gehrlein als „MAMA“, die uns das Neueste über „Dinkeldörte“ und „Helikopterhelga“ erzählte, und nicht zuletzt Peter Büttner, der als Gunseumer Ordnungsbeamter nach dem Rechten schaute.

Auch Michael Emrich, der sich uns als „neireiche Mann vun Gunsenum“ vorstellte, ließ die Menge vor Begeisterung kaum noch auf den Stühlen verweilen.

Eine breite und professionelle Palette an musikalischen Beiträgen komplettierte die Kneipensitzung, angeführt vom Einmarsch durch den Musikzug der Füsiliergarde. Adrian Werum begleitetet uns über den Abend am Klavier, wundervoll untermalt von unserer Murielle Stadelmann mit erstklassigem Gesang. Für die Gänsehautmomente sorgte unser renommierter Bass-Bariton Derrick Ballard.

Weitere musikalische Beiträge kamen von Werner Ott als Couplet mit viel „Angst vor seiner Frau“ und die altbekannten Almerindos, Frank Brunswig und Thomas Becker, die uns mit einem Medley aus vielen Jahren musikalischer Kokolores-Fastnacht versorgten.

Für viele Fragezeichen sorgten allerdings die „Masked Singers“. Man stellte sich die Frage, wer hinter den übergroßen Tierköpfen wohl stecken könnte. Aber auch dieses Geheimnis wurde letztendlich gelüftet und zur Begeisterung aller Gäste kamen Bernd Hück, Michael Datz, Manfred Becker, Hubert Ecker und Jürgen Emig zum Vorschein.

Für tänzerische Highlights sorgten auf alle Fälle unsere Jüngsten vom Kinder-und Jugendballett, die es schafften auf engstem Raum ihr tänzerisches Können unter Beweis zu stellen.

Der Auftritt, der die Gäste letztendlich in eine tosende Menge verwandelte und das Blut eines Manchen zum Kochen brachte, waren drei brasilianische Tänzerinnen, die mit umwerfendem farbenfrohem Kopfschmuck und knappen Kostümen, den Boden im Bürgerhof unter den Klängen à la Carneval in Rio beben ließen.

Eine Kneipensitzung mit einer ganz besonderen Atmosphäre, urig, impulsiv, frech und hochsympathisch, wie sie aus der Mainzer Fastnacht einfach nicht mehr wegzudenken ist, geht zu Ende. Wir freuen uns schon jetzt auf die Fortsetzung im kommenden Jahr. Auf das auch de Kram 2024 in dieser hochkarätigen Weise klappt!

Text: Gabriela Becker

Fotos: Thomas Gottfried & Meike Kaltenbach