Reitercorps

GESCHICHTE DER REITERCORPS

Es war das Jahr 1958, als der damalige FG Generalstab die Idee hatte ein Reitercorps zu gründen und bereits in der darauffolgenden Kampagne ritt man mit einer stattlichen Abordnung von 9 Amazonen und Offizieren wie beispielsweise Willi Amman und Hans Schäfer am Rosenmontag erstmals mit.

So hatten die Verantwortlichen des Reitercorps schon früh das Folgende inne:

Die Leiter sind zur besonderen Umsicht verpflichtet und verantwortlich dafür, dass die Reiter und Reiterinnen, die an den Umzügen teilnehmen, in ausreichender Form dafür ausgebildet sind. Der Rang Hauptmann wird als «Rittmeister» bezeichnet.“

In der Jubiläumsschrift „Fünfzig Jahre Gonsenheimer Füsilier-Garde – Geschichte und Geschichten“ kann man so einige kurzweilige Geschichten und Anekdoten zu dieser Gruppierung nachlesen und dabei ein Gefühl für die enge Verbundenheit zwischen Ross und Reiter des stetig wachsenden Reitercorps bekommen. 

In der langen Geschichte des Reitercorps finden sich auch Kampagnen mit bis zu 62 berittenen Teilnehmern der Füsilier Garde. Ein stattliches Bild, welches die Mainzer Straßen prägte. Als unser Freund und Reitlehrer, Hans Schäfer, seinen Reitstall von Gonsenheim in den Budenheimer Wald verlegte, wurde der Anmarschweg zu den Mainzer Umzügen sehr lang. Mehr als einmal haben damals zehn oder zwölf Reiter/-innen bis zu 30 Pferde nach Mainz gebracht, für die heutige Generation des Reitercorps nur schwer vorstell- und kaum noch realisierbar, ganz abgesehen von den bis zu 9h Stunden im Sattel, welches mit dem Hin- und Rückweg nebst Zugstrecke einherging. 

Heute kommen unsere Tiere von unserem Partnerstall, dem Talhof Edertal, mit Transportern direkt in die Stadt zu unserem ruhig gelegenen Aufstellungsplatz des Reitercorps, und können bis kurz vor Start bei Heu und Wasser entspannen. Während des Wochenendes sind die Tiere gemeinsam in einem näher gelegenen Stall untergebracht und finden somit vor und nach ihren Einsätzen abseits des närrischen Treibens genügend Zeit zu ruhen. Selbstverständlich putzen, bandagieren und flechten wir Füsiliere damals wie heute unsere Pferde eigenhändig ein. Unser Zusammenhalt im familiären Kreis der Reiterei war und ist der Garant unserer närrischen Erfolge. Zu dieser Familie gehören ebenso unsere Freunde und Begleitpersonen des Talhofs, die uns und den Tieren dankenswerterweise zur Seite stehen.

TRAINING UND VORBEREITUNG

Was damals galt, wird auch heute noch so gelebt, wenn auch die Anforderungen an Reiter/-in und Ross inzwischen andere Ausmaße angenommen haben. Daher achten wir bei der Wahl unserer tierischen Partner besonders auf einen geeigneten Charakter, gute Haltungsbedingungen und arbeiten stets an der persönlichen Beziehung zwischen Mensch und Tier. Ein ganzjähriges Training ist dabei unumgänglich. Unsere Reiter-/innen sind ebenfalls das ganze Jahr fest im Sattel verankert und bestreiten neben den närrischen Umzügen auch Turniere, Gruppenritte, Gelassenheitstrainings sowie den täglichen Alltag mit dem Pferd.

Dass wir die Umzüge in den vergangenen Jahren ohne Zwischenfälle überstanden haben, kommt nicht ganz von ungefähr. Ein Grund hierfür ist nicht zuletzt die solide reiterliche Aus- und Weiterbildung, das sich stetig vertiefende Fachwissen und der Sachverstand der Teilnehmer/-innen, die diese Fähigkeiten und Kenntnisse in verantwortungsvoller Weise an Neulinge weitergeben. Zudem haben die mit Pferde teilnehmenden Garden 2017 gemeinsam ein Sicherheitskonzept entworfen, welches jedes Jahr evaluiert wird und dem Tierschutzgesetz-gerechten, schonenden und sicheren Ablauf der Umzüge dient.

Diesem idealistischen Einsatz ist es mit zu verdanken, dass das Reitercorps nun bereits 6 x 11 Jahre Bestand hat, und schauen optimistisch in die Zukunft, dass sich auch hieran nichts ändern wird und unsere Beständigkeit auch weiterhin Früchte des Erfolgs tragen wird, zum Wohle unserer Garde, aller Freunde der Reiterei sowie der unzähligen Besucher des Mainzer Rosenmontagszuges.

WEIHNACHTSGRUß 2024